Wie Spreu im Winde

Wie Spreu im Winde
Wie Spreu im Winde
 
Diesen Vergleich wendet man auf etwas Vergängliches, auf menschliche Äußerungen oder Verhaltensweisen oder auf den Menschen selbst an. Er hat seinen Ursprung im Alten Testament. Darin setzt sich Hiob mit seinen Freunden über die Frage nach Gottes ausgleichender Gerechtigkeit gegenüber den Gottlosen auseinander. Dort heißt es: »Wie oft geschiehts denn, dass die Leuchte der Gottlosen verlischt und ihr Unglück über sie kommt, dass er Herzeleid über sie austeilt in seinem Zorn, dass sie werden wie Stoppeln vor dem Winde und wie Spreu, die der Sturmwind wegführt?« (Hiob 21, 17 f.). Der Vergleich findet sich auch im ersten Psalm Davids, Vers 4: »Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut« und im Psalm 35, Vers 5, wo es von den Feinden König Davids heißt: »Sie müssen werden wie Spreu vor dem Winde, und der Engel des Herrn stoße sie weg.«

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Spreu, die — Die Spreu, plur. car. ein Collectivum, die ausgedroschenen und zerschlagenen Hülsen des Getreides und der Feldfrüchte zu bezeichnen, welche durch das Worfeln von den guten Körnern abgesondert werden, und bey dem Getreide zugleich mit den… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Verweben — Verwêben, verb. regul. act. 1. * Von weben in der veralteten weitern Bedeutung der Bewegung war es ehedem so viel, als verwehen, durch schnelle leichte Bewegung zerstreuen. Ich will sie zerstreuen, wie Stoppeln, die vor dem Winde verwebet werden …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Verwehen — Verwêhen, verb. regul. act. aus einander und in die Ferne wehen, von dem Winde. Der Wind verwehet die Blätter, den Sand u.s.f. Wie Spreu, die der Wind verwehet, in der Deutschen Bibel. So auch das Verwehen. Schon bey dem Ottfried und Notker… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Wind — 1. Ander Wind, ander Wetter. 2. As de wind weiet, so rûsken de böme. – Lübben. 3. Auch der beste Wind kann s nicht allen Schiffen recht machen. – Altmann VI, 397. 4. Auch der Wind des Zaren reicht nicht hin, die Sonne auszublasen. 5. Aus einem… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Korn — 1. Aha, das ist ein ander Korn, sagt der Müller, hat in ein Mausbemmerl bissen. (Rott Thal.) 2. Am eigenen Korn sieht man wol, wenn des Nachbars Roggen reif ist. – Altmann VI, 433. 3. Aus einem kleinen Korn wird eine grosse Staude. – Reinsberg… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Liste deutscher Redewendungen — Die Liste deutscher Redewendungen führt vor allem Wortlaut, Bedeutung und Herkunft deutscher Redeweisen auf, deren Sinn sich dem Leser nicht sofort erschließt oder die nicht mehr in der ursprünglichen Form angewandt werden. Einige Redewendungen… …   Deutsch Wikipedia

  • Getreide — (Getraide, ein deutsches, von tragen stammendes, im Althochdeutschen getragidi u. im Mittelhochdeutschen getregede lautendes Wort, welches zunächst bedeutet was man trägt, wie Kleidung, Gepäck u. überhaupt bewegliches Gut; dann insbes. was der… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Geld — 1. Ach, nun fällt mi all mîn klên Geld bî. (Brandenburg.) Ein Ausruf, der häufig erfolgt, wenn jemand durch irgendeinen Umstand an etwas erinnert wird, was er hätte thun sollen, aber bisher zu thun vergessen hat. 2. All wîr1 Geld, dat et Wîf nig… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Narr — (s. ⇨ Geck). 1. A Narr hot a schöne Welt. (Jüd. deutsch. Warschau.) Dem Dummen erscheint die Welt um so schöner, als er von manchen ihrer Uebel und Leiden nicht berührt wird. 2. A Narr hot lieb Süss. (Jüd. deutsch. Warschau.) Diese auch in… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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